Modulare Energieversorgung rund um die Welt
Die Wasserstoff-Systeme von H2 Core Systems aus Heide vereinen mehrere Elektolyseure sowie Module und Erweiterungsmöglichkeiten
Ende 2020 gegründet, hat sich das Unternehmen H2 Core Systems aus Heide auf die Entwicklung modular aufgebauter Wasserstoff-Gesamtsysteme spezialisiert. Diese ermöglichen es, Strom aus erneuerbaren Energien zu speichern, zu managen und für diverse Anwendungen nutzbar zu machen. Bereits ein gutes Jahr nach seiner Gründung bewegt sich das Start-up mit seinen Produkten auf internationalem Parkett.
H2Core Systems ist ein Spin-off der TC Hydraulik GmbH. Der Betrieb ist ebenfalls in Heide ansässig und kann auf mehr als 35 Jahre Erfahrung im fluidtechnischen Maschinen- und Anlagenbau zurückblicken. „Wir beschäftigen uns bereits sehr lange mit Systemen, die mit Ölen, Gasen und anderen Stoffen unter Druck arbeiten. Wasserstoff ist letztlich auch nur ein Fluidmedium. Der Schritt dorthin war für uns also eigentlich gar nicht so groß“, erzählt Geschäftsführer Ulf Jörgensen und ergänzt: „Sich in einer Welt, in der erneuerbare Energien eine wachsende Rolle spielen, mit Hydrauliköl am Markt zu etablieren, passt einfach nicht in die Zeit. Deshalb haben wir uns entschieden, ein neues Unternehmen zu gründen und den Wasserstoffmaschinen- und anlagenbau auszugliedern.“ Finaler Auslöser für die Gründung war dann der Start des Projektes QUARREE100 in Heide.
Große Flexibilität dank modularer Bauweise
Die Systeme von H2 Core Systems vereinen mehrere Elektolyseure sowie Module und Erweiterungsmöglichkeiten wie Speicher, Kompressoren und Brennstoffzellen. Bei der Entwicklung arbeitet das Unternehmen eng mit der Enapter AG aus Berlin zusammen. Diese steuert die so genannten AEM-Elektrolyseure bei. Ansonsten stellt das Team von H2 Core Systems seine Anlagen komplett selbst her, indem es sein Know-how aus der Fluidtechnik mit der Integration der Module von Enapter vereint und so konfigurierbare Elektrolyseursysteme entstehen lässt.
„Der große Vorteil unserer ortsunabhängigen Systeme ist, dass diese plug-and-play-fähig und damit skalierbar sind. Auf diese Weise bieten sich dem Nutzer jederzeit beliebige Erweiterungsmöglichkeiten“, erklärt Jörgensen. Im April 2021 startete schließlich die Serienproduktion. Mittlerweile baut das Unternehmen pro Woche etwa fünf bis sieben Anlagen. Die derzeitige Kapazität von rund 40 Anlagen im Monat sei für die Zukunft auf jeden Fall noch erweiterbar, wie der Geschäftsführer betont: „Schon jetzt sind wir auf eine kurzfristige Verdoppelung vorbereitet.“
Internationale Ausrichtung von Stunde null
Von Anfang an war für H2 Core Systems die internationale Ausrichtung entscheidend. „Wir haben unsere Produkte von Beginn an international vermarktet. Erste Abnehmerländer waren Frankreich, Polen, England, die Schweiz, Spanien und Dänemark“, sagt Vertriebsleiter Uwe Küter. Etwa 50 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet das Heider Start-up im Ausland. „Um den asiatischen Markt zu erschließen, haben wir seit Sommer 2021 außerdem einen Mitarbeiter in Malaysia“, ergänzt Küter.
Insgesamt biete es sich an, die Anlagen von H2 Core Systems weltweit zu vermarkten. Vor allem für die Stromversorgung in abgelegenen Gegenden seien sie optimal geeignet. „Dadurch, dass man Wasserstoff sehr lange speichern kann, können die Anlagen auch Gegenden mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen versorgen, in denen dies vorher schwierig war. Egal ob Dorf, Haus oder Gemeinde: Überall kann beispielsweise über Solarenergie Strom erzeugt, gespeichert und 24 Stunden am Tag nutzbar gemacht werden“, sagt Jörgensen.
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Großprojekt im Megawattbereich
Ein weiterer großer Vorteil der Anlagen sei die Tatsache, dass der Kunde diese ohne Hilfe in Betrieb nehmen könne. „Außerdem ist das Energiemanagement unserer Produkte cloudbasiert, es lässt sich also über das Internet steuern. Und selbst wenn kein Internet zur Verfügung steht, ist die Steuerung über einen Inselmodus am PC möglich.“ Auch die Wartung könne der Kunde selbst durchführen. Und wenn doch einmal Service benötigt wird, steht dieser über eine Augmented-Reality-App zur Verfügung.
In Schleswig-Holstein ist H2 Core Systems derzeit noch der einzige Hersteller von Anlagen dieser Art. Die Innovationskraft des H2 Teams strahlt weit über die Region hinaus aus. So erfolgte kürzlich der Auftrag für ein Wasserstoffgroßprojekt im Megawattbereich am Forschungsflughafen in Braunschweig, einem der europaweit führenden Kompetenzzentren für innovative Mobilitätsfragen. Bei seiner Arbeit setzt H2 Core Systems auf ein starkes Netzwerk von Partnern, das neben der Enapter AG auch Planungsbüros, weltweite Vertriebsspezialisten und Großhändler umfasst. „Mittlerweile sind wir auf allen Kontinenten unterwegs, und unser internationales Partnernetzwerk wächst täglich“, betont Jörgensen.
Stetiges Wachstum für eine große Zukunft
Im Wachstum befindet sich auch das Team von H2 Core Systems selbst. Neue Mitarbeiter in den Bereichen Engineering, Marketing und Vertriebsinnendienst haben ihren Weg zu dem innovativen Unternehmen an der Westküste gefunden. Wenn es nach Ulf Jörgensen geht, dürfen es gerne noch mehr werden. „Wir sind ein sehr dynamisches Team, das kontinuierlich größer wird und immer wieder Leute sucht, die Lust haben, sich einzubringen. Sein klares Ziel: einen weltweit messbaren Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung zu leisten.
Steckbrief
H2 Core Systems GmbH
- Gründung: 2020
- Anschrift: Rüsdorfer Str. 8, 25746 Heide / Telefon: +49 157 77 43 84 66
- Visionen: Unsere Produkte leisten einen nennenswerten Anteil an der Erzeugung und Nutzung nachhaltiger Energielösungen. Unsere modularen Systeme sind Marktstandard für H2 Komplettlösungen.
- Ansprechpartner für Wasserstoffprojektierung: Ulf Jörgensen, Geschäftsführer / Mail: sales@h2coresystems.com
- Webseite: https://www.h2coresystems.com/
- Partner: Enapter AG, Umstro GmbH, MSR-Innovations GmbH & Co. KG, MAXIMATOR GmbH, J.P. Sauer & Sohn Maschinenbau GmbH, Intelligent Energy Limited, Proton Motor Fuel Cell GmbH
- Förderungen: Zuwendung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung an gewerbliche Unternehmen für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben- Verbundvorhaben H2Giga - Wasserelektrolyse im Industriemaßstab, Transportlösungen für Grünen Wasserstoff‘ und ‚Europäische Systemintegration von Wasserstofftechnologien / Förderung aus dem Landesprogramm Wirtschaft 2014 – 2020 (EFRE) zur Förderung der Internationalisierung von kleinen und mittleren Unternehmen und Markterschließung im
Ausland-Messebeteiligung 2022