Die nachhaltige Speicherung von grünem Wasserstoff vorantreiben
Eine lange Tradition aus dem 19. Jahrhundert verbindet sich mit viel Neugier und dem Streben nach nachhaltiger, innovativer Technik zum Wohle der Menschen und der Natur. So kann man den Werdegang der heutigen Stühff Maschinen- und Anlagenbau GmbH mit Sitz in Geesthacht beschreiben.
Zu den Kompetenzen des im Jahre 2001 neu gegründeten Unternehmens zählen Qualifizierungen und Zertifizierungen im Anlagen-, Apparate-, Behälter- und Rohrleitungsbau mit hochkorrosions- und hochtemperaturbeständigen Werkstoffen für verschiedenste Industrien mit unterschiedlichsten Anforderungen. Im Bereich Wasserstoff bietet Stühff sämtliche Anlagen und Behälter für die Speicherung von Wasserstoff sowohl gasförmig als auch in Metallhydriden.
Grüner Wasserstoff im Fokus der Forschung
Wasserstoff hat den Geschäftsführer der Stühff Maschinen- und Anlagenbau GmbH, Holger Stühff sein berufliches Leben lang begleitet: Anfangs als unerwünschtes Nebenprodukt unter Wasser gefertigter Schweißnähte, später als das Element für eine nachhaltige Energieversorgung. Innerhalb der Wasserstoffwirtschaft hat sich das Unternehmen spezialisiert auf die Erforschung und Entwicklung der Möglichkeiten zur H2-Speicherung sowohl im gasförmigen Zustand als auch als Verbindung von Metallen mit Wasserstoff, sogenannten Metallhydriden. „Ich halte Wasserstoff für den Träger der Energieversorgung. Wasser ist auf der Erde vorhanden, auch das Sonnenlicht und der Wind für die Elektrolyse des Wassers stehen zur Verfügung“, so Holger Stühff, der sich seit vielen Jahren mit erneuerbaren Energien beschäftigt.
Vom Anlagen-, Apparate- und Behälterbauer zum Innovationsunternehmen mit Visionen
Holger Stühff geht mit seinem Unternehmen voran und beteiligt sich regelmäßig an Forschungs- und Entwicklungsprojekten, um die Wasserstoffwirtschaft in Schleswig-Holstein und auch international zu forcieren. Dabei kann er auf sein qualifiziertes Team aus 16 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zählen.
Für die Helmholtz-Zentrum hereon GmbH hat Stühff am Projekt H2-HybridTank mitgewirkt und einen Wasserstoffspeicherprototypen für die mobile Anwendung in Pkws entwickelt und gebaut. Hierbei konnte das Zusammenspiel eines Metallhydridwasserstoffspeichers in Kombination mit einer Brennstoffzelle während verschiedener Fahrzyklen aufgezeigt werden. Dabei wurden auch Kaltstarteigenschaften dieses Systems bei tiefen Temperaturen nachgewiesen.
Das EU-weite Projekt HyCARE (Clean Hydrogen Partnership Grant Agreement No. 826352) zielt auf die Entwicklung und Erprobung eines Wasserstoffspeichers unter Verwendung eines festen Wasserstoffträgers in großem Maßstab ab. Der Tank basiert auf einem innovativen Konzept, das Wasserstoff und Wärmespeicherung für die stationäre Speicherung überschüssiger erneuerbarer Energie miteinander verbindet.
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Durch die Demonstration einer End-to-End-Lösung für die Niederdruckwasserstoffspeicherung trägt HyCARE dazu bei, die Investitions- und Betriebskosten für die Speicherung erneuerbarer Energien zu senken. Stühff ist für das Design und die Herstellung des HyCARE-Tanks und zusammen mit den Projektpartnern für den Anlagenbau und die Automatisierung verantwortlich.
Einen ersten Industrieauftrag konnte die Stühff Maschinen- und Anlagenbau GmbH bereits erfolgreich umsetzen: Für eine maritime Anwendung in Italien hat Stühff Wasserstoffspeichersysteme gebaut, mit denen eine Hafenbarkasse elektrisch aus einer Brennstoffzelle mit Wasserstoff angetrieben wird. 40 Kilogramm Wasserstoff werden in zwei Modulen in Metallhydriden gespeichert.
Gemeinsam mit seinen nationalen und internationalen Projektpartnern will Stühff die bisher entwickelten Wasserstoffspeicher weiter optimieren, insbesondere im Hinblick auf die Reduzierung der Fertigungskosten.
Ziel sind zukunftsträchtige Speichersysteme für die grüne Wasserstofferzeugung
„Unsere Entwicklungen zielen auf modulare kostengünstige Speichersysteme mit unterschiedlichen Kapazitäten für verschiedene Anforderungen ab, die in industriellem Maßstab umgesetzt werden können“, erklärt Thorbjørn Stühff, Konstrukteur und technisch Verantwortlicher bei Stühff Maschinen und Anlagenbau GmbH. „Grüner Wasserstoff soll mit unseren Systemen wesentlich wirtschaftlicher gespeichert und vorgehalten werden als Alternative zu den Hochdruckspeichern. Unsere Vision ist eine nachhaltige Speicherung und Nutzung von grünem Wasserstoff für wirtschaftlich autarke Energiesysteme unterschiedlicher Größe zur Versorgung von Wohnhäusern, Quartieren und Industriebetrieben“, so Thorbjørn Stühff.
Ein optimistischer Blick auf die Wasserstoffwirtschaft
Holger Stühff sieht die Zukunft des grünen Wasserstoffs, vor allem hinsichtlich wirtschaftlich tragbarer Speichersysteme, positiv: „Ich bin hier sehr zuversichtlich, sofern die Unterstützung und Zielsetzung seitens der Politik nicht nachlässt und kein Schlingerkurs gefahren wird. Die grüne Wasserstoffwirtschaft wird in einigen Jahren, insbesondere in Schleswig-Holstein, einen großen Anteil der regenerativen Energieversorgung stellen. Dafür braucht es Kontinuität und Planungssicherheit für die Unternehmer, dass der eingeschlagene Weg zur regenerativen Energieversorgung aus Sonne, Wind und sekundär aus Wasserstoff beibehalten und behindert oder gar blockiert wird.“
Steckbrief:
- Stühff Maschinen und Anlagenbau GmbH
- Gründung: 2020
- Anschrift: Mercatorstraße 53 / 21502 Geesthacht
- Vision: wirtschaftliche, autarke Energiesysteme unterschiedlicher Größe auf der Basis grünen Wasserstoffs für die Versorgung von Wohnhäusern, Quartieren und Industriebetriebe.
- Webseite: https://www.stuehff-gmbh.de/
- Ansprechpartner für Wasserstoffprojektierung: Holger Stühff, Geschäftsführer / Mail: info@stuehff-gmbh.de
- Partner: Helmholtz-Zentrum hereon GmbH, Universität Turin, CNRS, Fondazione Bruno Kessler / Industriepartner (GKN und Technodelta)