HyHL - Grüner Wasserstoff aus Abfall für Lübecks Mobilität von morgen
Die Entsorgungsbetriebe Lübecke, kurz EBL planen den Bau einer Wasserelektrolyse zur Produktion von erneuerbaren Wasserstoff sowie den Aufbau einer Wasserstofftankstelle. Über die H2-Tankstelle soll das mit Wasserstoff betriebene Abfallsammelfahrzeug der EBL aus dem Projekt "Abfallsammelfahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb" betankt werden. Das Gemeinschaftsprojekt der EBL, der ERC GmbH, der Technischen Universität Hamburg und der Stadtwerke Lübeck GmbH wird gefördert mit Mitteln vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Fakten
Standorte
Stromerzeugung:
Abfallwirtschaftszentrum, Raabrede, 23560 Lübeck – Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA)
H2-Produktion:
Abfallwirtschaftszentrum, Raabrede, 23560 Lübeck – Gelände Biomassewerk
Abwärmenutzung:
Abfallwirtschaftszentrum, Raabrede, 23560 Lübeck – Gelände Biomassewerk
H2-Tankstelle:
Abfallwirtschaftszentrum, Raabrede, 23560 Lübeck – Gelände Biomassewerk
Technische Informationen
Wasserstofferzeugung/-bezug:
Innerhalb des Projektes ist eine eigene Wasserstoffproduktion mit einem Ektrolyseur auf dem Gelände des Abfallwirtschaftszentrums in Raabrede vorgesehen. Dieser soll nach den Plänen der EBL mit regenerativ gewonnenen Strom aus Blockheizkraftwerken (BHKW) der MBA (Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlage) betrieben werden. Die BHKW wandeln Biogas aus Biomasse und Bioabfall und / oder Deponiegas in grünen Strom um.
H2-Nutzung:
Der erneuerbare Wasserstoff soll für die Versorgung eines Abfallsammelfahrzeuges mit kombiniertem Elektro-/Wasserstoffantrieb genutzt werden. Für das Fahrzeug haben die EBL im Mai 2021 einen Fördermittelbescheid bekommen und im September 2022 wurde es an die EBL ausgeliefert. Siehe Projekt "Abfallsammelfahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb". Dafür ist eine eigene Wasserstofftankstelle am Standort in Lübeck geplant.
Abwärmenutzung:
Abwärme, die während der Elektolyse entsteht, soll den Luftstrom zur Versorgung der Rotteboxen eines Biomassewerkes vorwärmen.
Weitere Nebenprodukte:
Auch für den während des Elektrolysevorgangs ebenfalls entstehenden Sauerstoff ist eine Nutzung vorgesehen. Der Sauerstoff soll den Mikroorganismen in den Rotteboxen des Biomassewerkes zu Gute kommen und so einen effizienteren Kompostierprozess ermöglichen. Die Mikroorganismen in den Rotteboxen sorgen für den Abbau von organischem Material.
Geplante Erweiterung(en):
Erste Untersuchungen zielen darauf ab den Sauerstoff aus der Elektrolyse später einmal ebenfalls für die Trinkwasseraufbereitung zu nutzen. Dafür werden allerdings höchste Qualitätsanforderungen an den Sauerstoff gestellt. Ob sich diese erfüllen lassen, soll eine Untersuchung im Rahmen des Projektes klären. Möglich ist auch eine Erweiterung der betriebseigenen H2-Tankstelle und der Ausbau dieser für die Öffentlichkeit.
Partner
TUHH Technische Unversität Hamburg
ERC GmbH
Stadtwerke Lübeck GmbH
EBL Entsorgungsbetriebe Lübeck