Grenzland Energie kompakt
Die Genossenschaft Grenzland Bürgerenergie eG plant den Aufbau einer Wasserstoffproduktion in Verbindung mit einer Freiflächensolaranlage und zweier Abfüllanlagen zur Vermarktung des Wasserstoffs in Ellhöft. Die Errichtung der Freiflächensolaranlage soll in drei Bauabschnitten erfolgen. Nach Abschluss des dritten Bauabschnitts steht eine Kapazität von etwa 40 Megawatt zur Verfügung. Der Großteil des Stroms aus dem Solarpark wird direkt vermarktet, Stromüberschüsse sollen zur Wasserstoffproduktion in einem Elektrolyseur genutzt werden. Zusätzlich kann, nach Abschluss der Bauarbeiten, Windstrom aus benachbarten Windenergieanlagen zur H2-Erzeugung genutzt werden. Besonderes Merkmal dieses Vorhabens ist die Bürgerbeteiligung. Alle Bürger mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, können sich an der Genossenschaft beteiligen.
Fakten
Standorte
Stromerzeugung:
Grenzstraße 1, 25926 Westre
H2-Produktion:
Grenzstraße 1, 25926 Westre
Abwärmenutzung:
In räumlicher Nähe zur Grenzstraße 1, 25926 Westre
Technische Informationen
Wasserstofferzeugung/-bezug:
Zur Herstellung von grünem Wasserstoff werden PEM-Elektrolyseure mit einer Anschlussleistung von 4x1MW errichtet.
H2-Speicherung und Transport:
Der eigens erzeugte Wasserstoff wird vor Ort gasförmig zwischengespeichert und anschließend über zwei vollautomatische Abfüllanlagen vermarktet. Hier können Transporttrailer wahlweise mit einem Druck von 200 oder 300 bar befüllt werden.
H2-Nutzung:
Der Wasserstoff soll vorwiegend im Mobilitätssektor genutzt werden. Externe Transporttrailer können sich in Ellhöft befüllen lassen und so unterschiedliche H2-Tankstellen im Land beliefern. So können fossile Energieträger in Bussen, LKW und PKW substituiert werden.
Abwärmenutzung:
Es ist geplant mit der Abwärme des Elektrolyseurs Landwirte, die in unmittelbarer Nähe zu dem Energiepark ansässig sind, zu versorgen. Auf diese Weise entsteht durch das Nebenprodukt Abwärme die Möglichkeit Bio-Lebensmittel in Gewächshäusern herzustellen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Des Weiteren wird die Möglichkeit zur Nutzung der Abwärme für die Trocknung von Klärschlamm untersucht.
Weitere Nebenprodukte:
Es wird seitens des Projekts die Möglichkeit geprüft, mit den ebenfalls während des Elektrolysevorgangs anfallenden Sauerstoff Kläranlagen zu beliefern. Die Zufuhr von Sauerstoff regt die Vermehrung von Bakterien an und fördert somit die Bildung von Belebtschlamm. Durch die Nutzung von reinem Sauerstoff anstelle von Umgebungsluft reduziert sich die benötigte Gebläseleistung und somit der elektrische Energiebedarf der Belüftung.