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Landesregierung schreibt eigene Wasserstoffstrategie fort

Energiewende- und Klimaschutzminister Goldschmidt: „Schleswig-Holstein soll ein Powerhouse für grünen Wasserstoff werden“

Energiewende- und Klimaschutzminister Tobias Goldschmidt

Bereits jetzt ist Schleswig-Holstein eine treibende Kraft beim Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft in Deutschland. Die Landesregierung beschreitet diesen Weg nun konsequent weiter. Auf dem Sommerfest der Landeskoordinierungsstelle Wasserstoffwirtschaft am 25. August 2022 in Neumünster stellte Energiewende- und Klimaschutzminister Tobias Goldschmidt erste Eckpunkte der neuen Wasserstoffstrategie des Landes vor.

Die Vorstellung der Eckpunkte ist Teil des 100-Tage-Programms der Landesregierung. Der Minister suchte dabei den Austausch mit Akteurinnen und Akteuren aus Wirtschaft, Industrie, Verbänden und Wissenschaft. Die Veranstaltung markiert den Auftakt eines umfangreichen Konsultationsprozesses, an dessen Ende die Neufassung der Landeswasserstoffstrategie steht.

Gemeinsam mit 200 Teilnehmern und Teilnehmerinnen aus Forschung, Wirtschaft und Politik wurden bei der Veranstaltung sieben Themen - H2 für die Versorgungssicherheit, H2-Importe, H2 im Wärmesektor, H2 Forschung & Entwicklung, H2 im Verkehrssektor, H2-Produktion & H2-Netzinfrastruktur - der Wasserstoffwirtschaft angeregt diskutiert und weiterentwickelt.

„Hier macht sich eine ganze Region auf den Weg, Klimatechnologiestandort zu werden. Deshalb diskutieren wir die Strategie offen mit allen relevanten Akteuren“, so Goldschmidt. Als eines der ersten Bundesländer überhaupt hatte die vorherige Landesregierung bereits 2020 eine Wasserstoffstrategie verabschiedet. 

„Schleswig-Holstein soll ein Powerhouse für grünen Wasserstoff werden. Dafür sind wir so gut positioniert wie kaum ein anderes Bundesland. Hier im Norden kommen günstige Standortfaktoren und eine hohe Akzeptanz für die Energiewende zusammen. Wir werden den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft aus heimischer Erzeugung mit Hochdruck vorantreiben und auch die Sichtbarkeit des Landes erhöhen. Denn unser festes Vorhaben lautet, uns frühzeitig als Marktführer dieser so wichtigen Zukunftstechnologie zu etablieren“, betonte Goldschmidt.

Damit alle Sektoren und Verbrauchsstellen zügig klimaneutral werden können, benötigt es neben Strom aus Erneuerbaren Energien und Energieeinsparungen zukünftig auch Energieträger in gasförmiger und flüssiger Form. Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien und auch daraus synthetisierte Kohlenwasserstoffe sind daher ein Schlüsselinstrument für den Klimaschutz.

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wird Wasserstoff ein zentraler Baustein dafür sein, dass das Land einen bedeutenden Beitrag zur Energiesicherheit Deutschlands leistet. Längerfristig geht es darum, sich komplett aus der fossilen Abhängigkeit autokratischer Staaten zu befreien.

„Grünem Wasserstoff gehört die Zukunft, denn er ist klimaneutral und demokratisch. Ich verstehe es als meine Aufgabe, alles dafür zu tun, dass in Schleswig-Holstein eine grüne Wasserstoffwirtschaft entsteht und hier im Land für Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Wohlstand sorgt. Klimaschutztechnologien wie diese können zu einem Magneten für viele neue Ansiedlungen in unserem Land werden“, so Goldschmidt.

Annika Fischer, Projektleiterin der LKS Wasserstoffwirtschaft SH
Energiewende- und Klimaschutzminister Tobias Goldschmidt

Die Eckpunkte zur Fortschreibung der Wasserstoffstrategie der Landesregierung lauten:

Bereitstellung von grünem Wasserstoff erhöhen und fördern

Die Landesregierung wird auch weiterhin Wasserstoffprojekte mit Landesmitteln fördern, um grünen Wasserstoff aus Schleswig-Holstein schnell für den Markt verfügbar zu machen. Die Landeskoordinierungsstelle Wasserstoffwirtschaft soll fortgeführt werden, um Akteure der Wasserstoffwirtschaft bei der Umsetzung ihrer Vorhaben zu unterstützen.

Unterstützung des Aufbaus einer Netzinfrastruktur für grünen Wasserstoff

Der Aufbau der Leitungs- und Speicherinfrastruktur für Wasserstoff ist von nationaler Bedeutung. Das Land bringt sich mit zahlreichen Projekten in den Netzentwicklungsplan des Bundes ein und wird eine landesweite Netzentwicklungsinitiative starten.

Analyse von Flächen und Standortfaktoren

Die strategisch günstigen Voraussetzungen Schleswig-Holsteins bieten ein hohes Ansiedlungspotential entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Wasserstoff-Technologie. Die Landesregierung wird dafür Flächen und Standortkriterien analysieren und Kommunen bei der Schaffung zusätzlicher Flächen unterstützen.

Wasserstoffanwendungen in die Breite von Industrie und Gewerbe bringen

Sowohl große Industrieprojekte, als auch Wasserstoffanwendungen für klein- und mittelständische Betriebe sind wichtige Säulen für eine Wasserstoffwirtschaft im echten Norden. Die Landesregierung wird daher Unternehmen und Gewerbe bei der Transformation mit grünen Wasserstoff begleiten. 

Rahmenbedingungen für grünen Wasserstoff entwickeln

Gemeinsam mit unseren Partnern in der Norddeutschen Wasserstoffstrategie, im Bund, sowie in der Europäischen Union werden wir die regulatorischen Rahmenbedingungen für den Markthochlauf verbessern und damit Akteuren in der Industrie und Wirtschaft Planungs- und Investitionssicherheit bieten.

Wasserstoffforschung und -entwicklung weiter stärken und ausbauen

Der Fachkräftemangel ist ein echtes Hindernis für den H2-Markthochlauf. Durch die gezielte Förderung der Wasserstoffforschung an Hochschulen des Landes unterstützt das Landeskompetenzzentrum Wasserstoffforschung (HY.SH) die Fachkräfteausbildung. Dies sollte weiter gestärkt und ausgebaut werden.

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