Die KielRegion GmbH – gemeinsam zur Innovationsregion für grünen Wasserstoff
Die KielRegion GmbH wurde 2009 gegründet, um in Zusammenarbeit mit den Kreisen Rendsburg-Eckernförde, Plön und der Landeshauptstadt Kiel die Region zu stärken und den gemeinsamen Wirtschaftsstandort voranzubringen. Anfang 2019 rückte auch das Thema Wasserstoff in den Fokus. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Mobilitätssektor.
Mittlerweile arbeitet die KielRegion GmbH auf dem Gebiet Wasserstoff mit zahlreichen Partnern zusammen. Wirtschaftsförderer, IHK, Klimaschutzbeauftragte, Forschungseinrichtungen und Unternehmen ziehen gemeinsam an einem Strang. „Unsere Aufgabe ist es dabei, Kompetenzen zu bündeln, die verschiedenen Partner zusammenzubringen, Prozesse zu moderieren, den gemeinsamen Austausch und Veranstaltungen zu fördern sowie Doppelarbeiten zu vermeiden“, erklärt Ulrike Schrabback, Geschäftsführerin der KielRegion GmbH.
Die Ziele im Bereich Wasserstoff in der Region liegen darin, Potenziale zu nutzen und so den Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsraum zu stärken. „Dabei wollen wir beispielsweise schauen, inwieweit Busse und Fähren mit Wasserstoff betrieben werden können. Aber wir eruieren auch, wie man Wasserstoff bei der gemeinsamen Müllentsorgung sinnvoll einsetzen kann“, sagt Schrabback. „Vor allem wenn man sich aus Mobilitätssicht nähert, ist Wasserstoff ein wahnsinnig interessantes Feld“, betont Martin Kliesow, Teamleiter Mobilitätsmanagement der KielRegion GmbH.
Erste Schritte als HyStarter
2019 hatte sich die KielRegion zusammen mit anderen Akteuren erfolgreich für das Projekt HyStarter im Rahmen der Initiative „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ des Bundesministeriums für Verkehr und Digitale Infrastruktur beworben. „Das war für uns der erste strategische Baustein im Bereich Wasserstoff. Mit der Förderung haben wir in einem etwa einjährigen, moderierten Prozess mit unseren Netzwerkpartnern eine Grundlagenstudie zum Thema Wasserstoff in der Region erarbeitet. Der Schwerpunkt lag dabei im Bereich Mobilität. Im Rahmen dieses Prozesses haben wir erst einmal geschaut, wo entlang der regionalen Wertschöpfungskette die Potenziale in Bezug auf Produktion, Transport, Veredelung und Verwendung von Wasserstoff liegen“, erklärt Martin Kliesow.
Am Ende stand schließlich die Erkenntnis, dass die Region ideale Voraussetzungen im Bereich Wasserstoff bietet. „Mit unserem großen Fährhafen, der Anbindung an die Ostsee und den tollen Hochschulen haben wir hier eine sehr gute Ausgangsposition“, so Ulrike Schrabback. Auch der aktive Austausch mit den baltischen Staaten und die geografischen Gegebenheiten, die sowohl urbane Räume als auch freie Flächen bieten, sprächen für das Potenzial der Region.
Erarbeitung einer Strategie für grünen Wasserstoff
Als eine von 15 Regionen in Deutschland hat die KielRegion schließlich auch den Zuschlag für das HyExperts-Projekt erhalten, das innerhalb von HyLand auf HyStarter aufbaut. Mit der Förderung von 400.000 Euro wollen die Partner ein tragfähiges Konzept erstellen und die in HyStarter erkannten Potenziale so weit nutzen, dass am Ende der zweijährigen Laufzeit ein Businessplan steht.
Darüber hinaus sollen bereits begonnene und neue Initiativen strategisch eingebunden werden. Dabei bieten Schrabback und Kliesow auch Unterstützung bei bereits aktiven Projekten an – ein Schritt, der eigentlich schon über das HyExperts-Projekt hinausgeht. Wir wollen zeigen, dass und wo Wasserstoff als Antriebstechnologie Sinn macht. Dabei geht es uns auch darum, das Wissen, das wir erwerben, Akteuren in der Region und darüber hinaus zur Verfügung zu stellen“, ergänzt Martin Kliesow. Wenn alles gut läuft, soll am Ende mit HyPerformer der dritte Schritt aus HyLand erfolgen. In dieser Phase würden dann Mittel für die Umsetzung des im HyExperts-Projekt erarbeiteten Konzeptes zur Verfügung gestellt.
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Aufbau eines Kompetenzclusters und Etablierung als Innovationsregion
Ein weiteres wichtiges Ziel ist außerdem der Aufbau eines Kompetenzclusters für Wasserstoff in der Region. „Uns ist es wichtig, nicht nur ein einfaches Netzwerk zu haben. Unser Ansinnen ist es, als Innovationsregion grünen Wasserstoff tatsächlich für uns nutzbar zu machen. Dabei wollen wir alle Partner mit einbeziehen, die Lust haben, mitzumachen. Das Ganze macht schließlich nur Sinn, wenn man die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet. Dafür müssen sehr viele Kompetenzen aus unterschiedlichen Bereichen zusammenkommen“, so Schrabback.
In Zukunft sollen zudem unterschiedliche Pilotvorhaben im Bereich Power-to-X entstehen. „Bereits jetzt gibt es in der Region Initiativen, die hierzu konkrete Schritte planen. Dabei geht es zunächst um die Produktion und die Nutzung von grünem Wasserstoff im ÖPNV. Auch in den Kreisen ist der politische Wille zur Umsetzung einzelner Pilotvorhaben vorhanden“, erzählt die Geschäftsführerin. In den kommenden Jahren wollen sie und ihr Team die Netzwerkarbeit noch weiter intensivieren und weitere Player in der Region zusammenbringen. „Für die Zukunft sind auf jeden Fall noch die Antriebstechnik für eine autonome Fähre auf der Kieler Förde und mittelfristig die Prüfung des Kieler ÖPNV-Systems hinsichtlich seiner Kompatibilität mit Wasserstoff zwei große Themen“, verrät Martin Kliesow abschließend.
Steckbrief:
KielRegion GmbH
- Gründung: 2009
- Anschrift: Neufeldtstraße 6, 24118 Kiel
- Visionen: Die KielRegion wird eine energieautarke Wasserstoff-Vorreiterregion und produziert bzw. verwendet eigenen, grünen Wasserstoff.
- Ansprechpartner für Wasserstoffprojektierung: Martin Kliesow Teamleiter Regionales Mobilitätsmanagement KielRegion GmbH / Mail: m.kliesow@kielregion.de
- Webseite: https://www.kielregion.de