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H2 Akteure in SH

H2-Pionierarbeit in Reußenköge und Bredstedt

Dirk Ketelsen und sein Team sind auf dem Dirkshof in mehreren Wasserstoffprojekten aktiv

Unsere Infrastruktur ist optimal für die Produktion von grünem Wasserstoff

Geschäftsführer und Inhaber Dirk Ketelsen

Aus der kleinen 200 Kilowatt-Windkraftanlage in Hofnähe wurde ein Bürgerwindpark mit über 90 Windrädern, der 300 Megawatt aufweist. „Wenn wir etwas machen, machen wir es richtig“, sagt Dirk Ketelsen. Dafür sorgen mittlerweile rund 70 Mitarbeitende an den Standorten in Reußenköge und Bredstedt. „Der Grundgedanke war: Wenn man sich für etwas Gutes einsetzt und alle mitnimmt, wird daraus auch etwas Gutes. Das Geld, dass wir mit den Erneuerbaren verdienen, wird hier wieder investiert.“ 

Aus der Eigeninitiative des Bürgerwindparks heraus konkretisierten sich vor rund drei Jahren die Gedanken, das eigene große Potenzial zu nutzen und den grünen Wasserstoff voranzubringen. „Wir fragten uns, wie wir die Energie vor Ort sinnvoll veredeln können, Wertschöpfung generieren und Arbeitsplätze schaffen – da drängt sich grüner Wasserstoff geradezu auf“, sagt Projektmanager Henning Boysen, „unsere Infrastruktur ist optimal für die Produktion von grünem Wasserstoff. Wir haben Wind, die Fläche, die eigene Anlage, ein Umspannwerk – da mussten wir einfach vorangehen, anpacken und machen.“

Projektmanager Henning Boysen

In Bredstedt einen kleinen Technologiestandort für Elektro- und H2-Fliegerei etablieren

Mit Erfolg: Der Dirkshof ist mit mehreren Projekten aktiv. Zunächst wurden 35 geförderte H2-Brennstoffzellenfahrzeuge gekauft, die vertrieben werden, um die Nachfrage nach grünem Wasserstoff in der Region zu erhöhen. Jetzt arbeitet der Dirkshof daran, auch das Angebot zu steigern. Dirk Ketelsen dazu: „Wir haben Förderbescheide für eine Tankstelle und einen kleineren Elektrolyseur mit circa 700 kW sowie einen Bescheid über eine größer skalierte Megawattanlage für den industrielleren Bedarf. Es handelt es sich um ein Investment von rund drei Millionen Euro.“

In Bredstedt befindet sich mit Breezer Aircraft eine weitere Herzensangelegenheit des Luftfahrtliebhabers Dirk Ketelsen. Die Idee: einen kleinen Technologiestandort für Elektro- und H2-Fliegerei zu etablieren. „In dem Bereich gibt es aktuell keinen Wasserstoff-Markt. Wir wollen die Technik in die Luftfahrt hineinführen“, erläutert Henning Boysen, „wenn man es schafft, eine Brennstoffzelle mit konkurrenzfähiger Reichweite und Flugleistung in die Luft zu bringen, dann kann man es woanders ebenfalls problemlos integrieren. Das wäre die Königsklasse.“ 

In den Standort Bredstedt mit geförderter neuer Halle werden circa 2,5 Millionen Euro investiert. In der einzigen Produktionsstätte ihrer Art im Land sind Forschung, Entwicklung und Verwaltung untergebracht. „Hier bei uns passiert Zukunft“, fasst Dirk Ketelsen zusammen, „einige der Wasserstoff-PKW sind bereits unterwegs, durch sie haben wir in der Region die Dichte an H2-Fahrzeugen erhöht. Ab 2022 möchten wir mit der Tankstelle starten. Bei uns am Umspannwerk könnten 600 bis 700 Megawatt über Elektrolyseure gespeichert und zu den Abnehmern geliefert werden. Wir sehen, dass ein großer Bedarf kommen wird. Wir brauchen noch etwa ein Jahr Vorlauf und leisten jetzt Pionierarbeit, aber ab 2023 wollen wir ready to go sein.“

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