Veranstaltung der Landeskoordinierungsstelle Wasserstoffwirtschaft SH und Erneuerbare Energien Hamburg
Aktuelle Entwicklungen in der Wasserstoffregulatorik
Am 19.09.2024 fand im Konferenzzentrum der Handwerkskammer Lübeck die Veranstaltung „Aktuelle Entwicklungen in der Wasserstoff-Regulatorik“ statt. Das voll ausgebuchte Event bot den über sechzig Gästen drei Vorträge und eine Paneldiskussion zu den rechtlichen Rahmenbedingungen der Wasserstoffwirtschaft. Hintergrund: Grüner Wasserstoff kann zur Dekarbonisierung emissionsstarker Sektoren beitragen, insbesondere dort, wo keine vollständige Elektrifizierung möglich oder sinnvoll ist. Durch umfangreiche Gesetzesregelungen - und änderungen gewinnt Wasserstoff an Bedeutung. Die Veranstaltung thematisierte einige wichtige Regelungen und deren Anwendung in der Praxis.
Die Veranstaltung begann mit dem Vortrag von Prof. Dr. iur. Christian Buchmüller, Maître en Droit, von der FH Heide mit aktuelle Rechtsfragen zu Strompreisbestandteilen, THG-Quote und Industriequote. Fazit u.a.: Die Wirtschaftlichkeit von H2-Projekten ist weiterhin eine Herausforderung und die Umsetzung der Industriequote in deutsches Recht kann ein wichtiger Treiber des Markthochlaufs werden.
Im zweiten Vortrag mit dem Fokus „Wasserstoff-Regulatorik in der Praxis“ erörterte Dr. Fabian Sösemann, Geschäftsführer, GP Joule Plus die Erfahrungen seines Unternehmens mit der Umsetzung von Regelungen. Fazit u.a.: Das Redispatch (Regelungen zum Umgang mit Engpässen im Stromnetz) könnte weiter optimiert werden und der Fokus „Nutzen statt Abregeln“ ist weiterhin richtig.
Weiter ging das Programm mit dem Vortrag „Verringerung der Abregelung von Erneuerbare-Energien-Anlagen wegen strombedingter Netzengpässe (Nutzen statt Abregeln, §13k) von dem Vortrags-Trio René Hendricks, Senior Advisor Political Affairs bei TenneT TSO GmbH, Sean Turner, Advisor Congestion Management, Tennet TSO GmbH und Benjamin de Boissezon, Project Lead Energy Economics, 50Hertz Transmission GmbH. Danach sehen die Netzbetreiber den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft weiterhin positiv. Der Strombedarf für Wasserstoffproduktion bringt aus Übertragungsnetzbetreiber-Sicht Herausforderungen mit sich. 13k ist ein Baustein für Flexibilität, der primäre Fokus sollte auf Netzdienlichkeit liegen. Weitere Informationen zum Thema „Nutzen statt Abregeln“ gibt es unter www. Netztransparenz.de.
Eine lebendige Diskussion mit viel Publikumsbeteiligung lieferte die Paneldiskussion zum Wasserstoffbeschleunigungsgesetz. Auf dem Podium: Friederike Lassen, Leiterin Politik und Regulierung beim DWV, Dr. Jessica Horn, Legal Counsel bei Planhof und Christian Buchmüller. Moderation: Kirsten Schümer, EE.HH und Lars Glüsing, LKS H2W SH. Fazit u.a.: Die Herausforderung an der Regulatorik ist häufig die Komplexität und die etablierten rechtlichen Regelungen sollten verbindlich sein.
Den Abschluss des dreieinhalbstündigen Programms bildete das „Matchmaking“, eine aktive Vernetzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort.
Wir danken allen Referenten und Referentinnen, unseren Gästen und EE.HH für die wunderbare Zusammenarbeit und freuen uns schon auf weitere Veranstaltungen rund um den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Norddeutschland.