Bericht zur Perspektivregion Westküste
Schleswig-Holsteins Westküste entwickelt sich zu einem Dreh- und Angelpunkt der Energiewende. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht der Landesregierung.
Deiche, Schafe und Kohlköpfe oder doch eher Windenergie, Wasserstoff und Batteriezellforschung? Schleswig-Holsteins Westküste ist all das – und noch viel mehr. Die Region hat einem nun veröffentlichten Bericht der Landesregierung zufolge sogar die besten Voraussetzungen dafür, um bundesweit und darüber hinaus zu einem Dreh- und Angelpunkt der Energiewende zu werden.
Der westliche Landesteil zeige eindrucksvoll, wie Umweltschutz und Wirtschaft sich gemeinsam weiterentwickeln könnten, sagte Ministerpräsident Daniel Günther bei der Vorstellung des Berichts "Westküste im Mittelpunkt", den das Kabinett im Januar verabschiedet hat. "Die Entwicklungen und Fortschritte, die im Bereich der Energiewende und des Klimaschutzes erzielt wurden, stehen für die Attraktivität und Perspektiven der gesamten Region", erklärte er.
Genauer Blick auf eine wachsende Region
Für den Bericht hatte die Landesregierung im Rahmen eines Staatssekretärsausschusses in den vergangenen drei Jahren eng mit den Kreisen Dithmarschen, Nordfriesland, Steinburg und Pinneberg zusammengearbeitet. Herausgekommen sei eine Zusammenstellung zukunftsweisender Projekte an der Westküste, von der wirtschaftlichen Nutzung von Wasserstoff über die Batteriezellforschung bis hin zum Bau des bundesweit ersten Flüssiggas-Terminals. Der Bericht thematisiert auch den Tourismus in der Region, außerdem Infrastruktur, Digitalisierung und Breitbandversorgung. "Die Landesregierung macht sich für die Entwicklung der Westküste stark", betonte der Regierungschef. "So können wir für die Menschen und die Wirtschaft in der Region gute Lebens- und Standortperspektiven sichern und weiterentwickeln."
Mehr erreichen durch Vernetzung
Im Dezember 2018 habe die Landesregierung bereits einen ersten Bericht zur Entwicklung in der Region vorgelegt. Wie schon damals zeige sich auch im aktuellen Papier, wie wichtig die enge Vernetzung von Land, Kommunen und Unternehmen für den Erfolg sei. Das bedeute unter anderem, sich auf Bundesebene für einfachere Genehmigungsverfahren und Planungsprozesse einzusetzen, sagte Günther. Als Beispiele nannte er die Senkung von Hürden für Bürgerwindparks oder für den Ausbau von Stromautobahnen wie der Westküstenleitung.